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Channel: Kommentare zu: Frank Lissons Denken (3): Homo Absolutus
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Von: Ein Fremder aus Elea

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Also ich würde nicht apodiktisch behaupten, jemand, der in der Sozialdemokratie groß wurde, könne nichts anderes wollen, als was sie ihm gibt. Eine solche Behauptung ist, denke ich, zuviel der Ehr.

Allgemeiner würde ich nicht sagen wollen, daß ein Mensch vollständig durch sein Umfeld bestimmt wird, wiewohl es stimmen mag, wenn man die Geschichte der letzten 100 000 Jahre mit in dieses Umfeld einbezieht.

An der Situation des Menschen, der Welt gegenüberzustehen und etwas aus ihr und in ihr machen zu müssen, ändert sich ja nichts, ob es Gott nun gibt oder nicht.

Der Unterschied betrifft doch nur den Glauben, welchen man dbzgl. gewinnt. Wenn es einen Gott gibt, kann er etwas gegen den eigenen Glauben haben oder ihn auch unterstützen. Gibt es ihn hingegen nicht, so ist Glaube eine rein subjektive Notwendigkeit aus der Psychopathologie des Menschen heraus, also sich etwas ganz fest einreden zu müssen, um sich mit einiger emotionaler Stabilität durch’s Leben bewegen zu können.

Und dieser Unterschied kann einem so lange egal sein, wie man nicht auf Fragen des dem Menschen Verbotenen und Gebotenen zu sprechen kommt.

Ich würde sagen, die Sozialdemokratie betrifft das gerade nicht. Weder ist sie verboten, noch geboten. Sie ist eine profane freie Entscheidung, in welcher sich freilich zuvörderst der Widerwille, sich für oder gegen irgendwas zu entscheiden, ausdrückt.

Aber eine derart unentschlossene Phase dauert nie an.


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